Het esch Pfifferdaj – Tag 2

Heute früh sind wir direkt nach Ribeauville gefahren und sind durch die Straßen gezogen. Dabei sind wir auf viele andere Spielleute getroffen.

Nach dem Mittagessen haben wir am großen Festzug teilgenommen. Die Straßen waren brechend voll mit Zuschauern und wir haben sehr viel Beifall bekommen. Auch unsere Fahnenschwinger und unser Plärrer sind wieder sehr gut angekommen.

Anschließend konnten wir noch die wunderschönen Wägen bestaunen. Wieder eine Augenweide. Das diesjährige Thema „Märchen“ war sehr schön umgesetzt und auch insziniert.

Den Abend verbrachten wir auch auf dem Fest und haben die neuen Bekanntschaften vertieft. Dabei hattrn wir sehr viel Spaß.

Liebe Grüße an den Fanfarenzug Obermarchtal und den Fanfarenzug Tamm.

Historisches Altstadtfest Bad Staffelstein

Gestern haben wir auf dem historischen Altstadtfest in Bad Staffelstein gespielt. Es hat uns riesig Spaß gemacht bei schönem Wetter und dem super Publikum im Festzug und bei Platzkonzerten zu performen.

Nicht nur unsere Fahnenschwinger konnten optisch punkten, auch unsere Pauker die im Duett aufgetreten sind, waren ein Highlight unserer Auftritte.

unsere Pauker im Duett
Auch unsere Jüngsten sind regelmäßig dabei

       

„Jubel“ für Hoffinger Spylleut

…beim weltbekannten Kaltenberger Ritterturnier

„Höret, höret. Edle Herren und liebreizende Damen. Sie sind weit angereist aus dem fränkischen Norden unseres Köngreichs. Dort über den Stränden des Mains aus der freien Stadt Hofheim kommen die besten Pfeifer, Heerpauker und Feldtrompeter und bringen euch gar fürstliche Musik…“,  so wurden die Hoffinger Spylleut vor ihren Auftritten auf Schloss Kaltenberg angekündigt.

Ein ganzes Wochenende reisten sie zurück ins Mittelalter und hausten mit den anderen Akteuren wie Mägden, Rittern, Händlern, Gauklern und Edelleuten auf dem Schlossgelände von Luitpold Prinz von Bayern. Jedes Jahr öffnet er für das Mittelalterspektaktel seine Tore und lädt heuer zum 37. Mal  zum Feiern und Staunen beim weltgrößten Ritterturnier ein. Vom Eingangstor verkündeten die Fanfarenbläser des Fanfaren- und Spielmannszug Hofheim täglich die Eröffnung des Spektaktels und Markttreiben, während die restlichen Spielleute an den Kassen die Besucher mit historischen Klängen und deren Fahnenschwingern auf das mittelalterlische Flair einstimmten. Mehrmals am Tag zogen sie mit ihren historischen Instrumenten, wie Holzflöten, Basler Trommeln und Barockpauken durch die Gassen auf Schloss Kaltenberg und begeisterten nicht nur musikalisch, sondern auch optisch die Besucher. Nicht selten wurden sie von edlen Rittern und Gauklern begleitet, die ihren Klängen lauschten und lautstark „Jubel“ ausriefen um die Zuschauer zu animieren. Allein am Samstag konnte der Veranstalter über 12.000 Besucher verzeichnen. Der große Umzug aller Gaukler und Teilnehmer wurde ebenfalls von den Hoffinger Spylleut angeführt und damit lautstark angekündigt.

Publikumsmagnet des Spektakels ist das berühmte Kaltenberger Ritterturnier in der Arena, bei dem etwa 300 Darsteller mitwirken und Luitpold Prinz von Bayern seine Gäste täglich persönlich begrüßt. Als Highlight der Auftritte, durften die Hoffinger Spylleut von Rittern flankiert in die Arena kurz vor Einbruch der Dunkelheit vor über 10.000 Zuschauern einmarschieren und bei der Eröffnung des Ritterturniers spielen.

In der diesjährigen Geschichte „der Kampf um Kaltenberg“ aus der Feder von Heinrich Prinz von Bayern kämpften die gütige Königin Marian und ihr edler Prinz Erec von Kaltenberg in einer dramatischen Schlacht gegen den niederträchtigen Schwarzen Ritter Vladorak um das Königreich. Zur Seite standen ihnen dabei ihre mongolischen Verbündeten – eine atemberaubende Show die mit Licht-, Ton- und Pyrotechnik den Kampf der Schauspieler und Stuntpferden unterstützte. Beim abschließenden Turnier mit Lanze und Pferd sowie Schwertkampf wurde dann der Sieger des Kampfes ermittelt. Am Ausgang des Turniers war in diesem Jahr das Publikum maßgebend, Ihre Anfeuerungsrufe entschieden, ob das Gute oder das Böse gewinnen sollte.

Nachdem die Besucher das Gelände zu späterer Stunde verlassen haben, durften auch die Spielleute das mittelalterliche Lagerleben kennenlernen und auskosten, bevor am nächsten Tag das Spektakel wieder von vorne begann und ihnen das Publikum mit „Jubel“ begnete.

Bericht: Silke Johanni

Ribeauvillé – Frankreich

„Het esch Pfifferdaj“
Ausflug der Hofheimer Spielleute in das Elsass

Am vergangenen Wochenende reisten die Hofheimer Spielleute gemeinsam in das Elsass um u.a. am Pfifferdaj (Pfeifertag) in Ribeauvillé teilzunehmen. Bevor sie am Freitagnachmittag ihre Unterkunft in Colmar bezogen stand für die eine Hälfte der Musiker eine idyllische Kahnfahrt über die L´ille im Klein-Venedig von Colmar auf dem Plan. Die andere Hälfte fuhr ins benachbarte Katzenthal in die Weinberge um dort nach einer kleinen Führung eine Weinprobe der Elsässer Weißweine mit traditionellen Gugelhupf zu machen, wo sie viele Informationen rund um den Weinbau und den Wein selbst erhielten. Am Abend stand noch eine gemeinsame Lichterführung durch die Stadt Colmar auf dem Plan, bei der sie
viel über die Stadt und deren Geschichte in romantisch illuminierten
Gassen kennen lernten.

Am nächsten Tag zog es die Spielleute schon vormittags in das wunderschöne Städtchen Riquewihr, das wegen seiner vielen Fachwerkhäuser auch „das Rothenburg des Elsass“ genannt wird. Dort erkundeten sie die Stadt und die Weinberge mit der „Le petit train“ („kleine Eisenbahn“) und ließen den Charme der Fachwerkromantik auf sich wirken. Auf der im 12. Jahrhundert erbauten und von Kaiser Wilhelm II um 1900 restaurierten Hochkönigsburg wurden die Spielleute ins Mittelalter zurück versetzt. Die imposanten Mauern hatten ihnen viel Geschichte zu erzählen und auch die Gemächer mit originalgetreuer Einrichtung gaben ihnen einen Einblick auf das Leben am Hofe.

Am Abend hatten die Hofheimer Spielleute ihren ersten Auftritt mit dem Fackelzug zur Eröffnung des Pfifferdajs in Ribeauvillé. Mit den anderen Zügen aus Ribeauvillé, der Schweiz und Deutschland
marschierten sie mit Fackelträgern durch die Innenstadt und erhielten großen Beifall.

Der Pfifferdaj ist das größte und älteste Fest im Elsaß und geht bis ins Mittelalter zurück. So sagt die Legende, dass der Herr von Ribeaupierre einen traurigen Spielmann am Wegesrand sah, dessen Flöte zerbrochen war mit der er sein Geld verdiente. Der hohe Herr soll dem Pfeifer einen Beutel mit Gold geschenkt haben, damit dieser sich ein neues Instrument kaufen kann. Zum Dank mobilisierte der Pfeifer alle Spielleute der Gegend und sie zogen in einem großen Umzug auf die Ulrichsburg um den Herrn Ribeaupierre mit einem Fest zu danken und ihm zu ihren Pfeiferkönig zu ernennen. Jedes Jahr zogen die Spielleute zur Ulrichsburg um ihrem König zu huldigen. Sogar der Kaiser ernannte das Lehen der Spielleute an die Ribeaupierre, die somit auch die Gerichtsbarkeit über die Spielleute hatten. So trafen sich auch im Jahr 2014 am ersten Septemberwochenende die Spielleute aus Ribeauvillé, der Schweiz und Deutschland um das Fest der Fiedler zu feiern.

Auch der Fanfaren- und Spielmannszug Hofheim nahm in diesem Jahr daran teil. Am Sonntagvormittag zogen sie durch die Straßen von Ribeauvillé um an verschiedenen Ecken ein kleines
Platzkonzert zu geben und ernteten viel Beifall. Als kombinierter Fanfaren- und Spielmannszug waren sie etwas Besonderes auf dem Pfifferdaj, denn bisher waren nur getrennte Fanfaren- oder Pfeiferzüge in den Mittelalterlichen Treiben unterwegs. Am Nachmittag fand der große Festumzug statt an dem die Hofheimer Spielleute mit der Festzugnummer 29 teilnahmen. Neben den Fiedlern waren die aufwändig gestalteten Festwagen zum Thema „Tristan und Isolde“ die Hauptattraktion an diesem Tag. Die Wägen spiegelten die Geschichte von „Tristan und Isolde“ perfekt wieder. Sogar das mittelalterliche Leben und die Schlachten wurden auf den Wägen perfekt inszeniert. Den Abschluss der Wägen machte ein riesiger Schwan, begleitet von Pfauen und kleinen Schwänen zu Fuß. An diesem Wagenwurde seit Mai gebaut um ihn mit seinen Details fertig zu bekommen. Mehrere Tausend Plastiklöffel wurden als Gefieder angeschraubt um ihn zum  strahlen zu bringen. Gemeinsam mit den vielen Wägen zog auch der Fanfaren- und Spielmannszug Hofheim zwei Stunden durch die engen Gassen von Ribeauvillé. Mehrere 10.000 Zuschauer säumten den Straßenrand und waren begeistert vom Festzug. Die Hofheimer Spielleute wurden mit viel Beifall belohnt und konnten sehen, dass die Zuschauer bei ihren  Rhythmen und Melodien mitgingen. Spätestens als sie die extra einstudierte „Hymne“ des Festes „Het esch Pfiifferdaj“ („Heute ist Pfeifertag“) anstimmten sangen alle lautstark mit und bereiteten den Musikern Gänsehaut. Nicht nur musikalisch, sondern auch optisch hatten die Musiker einiges zu bieten, mit den eingeübten Figuren schlängelten sie eine kleine Show durch die Straßen von Ribeauvillé. Auch die Fahnenschwinger, die erstmals beim Umzug dabei waren zeigten gekonnt ihre Show und begeisterten die Massen. Die Spielleute sind sich einig „Es war ein atemberaubendes, unbeschreiblich schönes Fest und wird uns immer in Erinnerung bleiben“. Das Fest ließ man am Abend in der Stadt und auf der Tanzfläche gemeinsam mit den Elsässern ausklingen und feierte den Pfifferdaj trotz Sprachbarriere miteinander.

Am Montag ging es für die Hofheimer Spielleute wieder in Richtung Heimat. In ihrer Pause erklommen sie noch einen Baumwipfelpfad und konnten auf dem Sinnesweg entspannen. Auf dem Actionpfad und in Europas größter Highspeed Röhrenrutsche konnte sich die Jugend richtig austoben bevor es weiter ging. In Neckarsulm war der nächste Halt zur Betriebsbesichtigung bei Audi. Bei einer Führung durchs Werk konnten die Spielleute die Entstehung eines Autos live miterleben bevor sie zurück nach Hause fuhren um wieder in den
Alltag zurück zu kehren.


Bericht: Silke Johanni